Breiter Kader als großes Plus

Bisher läuft die Saison in der Fußball-A-Liga Odenwald für die TSG Steinbach (von links Benjamin Reimer, Nils Bolz und Alexander Waßner) nahezu perfekt. (Foto: Herbert Krämer)
STEINBACH – Nicht zuletzt ihre Beständigkeit hat die TSG Steinbach an die Spitze der Fußball-A-Liga Odenwald gebracht. Nach dem Abstieg aus der Kreisoberliga befand sich die TSG auf Meisterkurs, wenn da nicht die Corona-Krise die Elf von Trainer Drago Cutura ausgebremst hätte.

Steinbachs erfahrener Coach hat mit seinem Trainerteam ganze Arbeit geleistet: Eine starke Trainingsbeteiligung – oft mit 20 Akteuren – verhalf den Steinbachern zum erhofft guten Saisonstart: 4:0 gegen den FC Finkenbachtal und 3:2-Erfolg bei Titelaspirant TSV Günterfürst.

Es folgten weitere sieben Spielgewinne, ehe die Cutura-Schützlinge erstmals beim Verfolger FC Rimhorn die Punkte liegengelassen haben. Doch die TSG war schnell wieder in der Erfolgsspur, baute anschließend mit sieben Siegen den Vorsprung an der Tabellenspitze aus und führt mit sechs Zählern Vorsprung vor dem FC Rimhorn die Spielklasse an.
 
Nur 13 Gegentreffer musste die TSG-Mannschaft in 17 Ligaspielen hinnehmen. Auch dank des überragenden Schlussmanns Roman Hamm und seiner Vorderleute Marko Hannich und Nikola Cutura in der Innenverteidigung. Sehr zuverlässig, zweikampfstark und konsequent spielten bislang die beiden Außenverteidiger Nils Bolz sowie Fabian Lula in der Viererkette. Oft mit Alen Cutura und Özgün Uysal mit Doppelbesetzung auf der Sechserposition, glich die Defensive der TSG fast schon einer Festung: Kein anderes Team ist häufiger ohne Gegentor geblieben.

„Es hat von Beginn an zwischen Mannschaft und Trainerteam gestimmt“, sagt André Wagner, der einst für Nachbar VfL Michelstadt in der Gruppenliga auflief und jetzt mit Drago Cutura und Marko Hannich in der Verantwortung bei der TSG steht. Dem Trainertrio ist es gelungen, eine Mannschaft zu formen, die spielstark und taktisch souverän auftritt. Immer wieder war von den „Reimer-Festspielen“ in den Spielberichten von TSG-Pressesprecher Matthias Köhn die Rede: Benjamin Reimer (17 Tore) traf nach einem Auslandsaufenthalt fast nach Belieben. Gemeinsam mit Jonathan Reimer (10 Tore), der aus der A-Jugend kam, bilden die beiden das torgefährliche Angriffsduo. Großes Plus ist der breite Kader und Routinier Serkan Kücük, der oft als Joker in der zweiten Hälfte kam und mit seinen Treffern mit Standards mehrere Spiele in der Schlussphase entschied.
 
Der Spitzenreiter hatte ohnehin ein glückliches Händchen bei seinen Neuverpflichtungen. Mit Cagdas Dönücü und Haick Gsirijan wechselten ebenfalls zwei Kicker von Inter Erbach, die richtig Vollgas gaben und so auf Anhieb den Sprung in die Stamm-Mannschaft schafften. „Der Kader hat sich zur letzten Kreisoberliga-Spielzeit enorm verbreitert, ständig saßen drei Hochkaräter auf der Bank“, sagte André Wagner weiter.

„Das Corona-Virus hat uns ausgebremst. Das war wie ein unsichtbares Brett, das uns da entgegen geknallt ist. Wir haben den Spielern Videos zugeschickt, die sie nutzen sollen, um sich fit zu halten. Videos mit Kraft- und Ausdauerübungen, unsere Spieler müssen individuell trainieren“, sagt Wagner und fügt an: „Als ich vor Kurzem spazieren war, kamen mir zwei unserer Fußballer entgegen, die das Fahrrad zum Ausdauertraining nutzten. Auch das ist eine gute Möglichkeit, die Kondition hochzuhalten. Im Moment können wir nicht ausschließen, dass die Saison irgendwann noch einmal fortgesetzt wird, und für diesen Fall sollten wir vorbereitet sein.“
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