Zeit für den nächsten Lockdown?

In vielen Fußballkreisen wird über eine Einstellung des Spielbetriebs diskutiert +++ Fünf Gründe dafür, fünf dagegen +++ Wir wollen eure Meinung wissen!

Region. Überall im Verbreitungsgebiet der VRM wird
angesichts der aktuell steigenden Coronazahlen über eine Unterbrechung
oder gar den kompletten Abbruch der laufenden Fußball-Saison diskutiert.
Im Fußballkreis Bad Kreuznach wird noch am Abend mit allen Klubs eine
Videoschalte stattfinden, bei der genau darüber diskutiert werden soll.
In Darmstadt und Groß-Gerau wurde am Wochenende der Spielbetrieb bereits
größtenteils ausgesetzt, in Wiesbaden und Rheinhessen gab es
vereinzelte coronabedingte Spielabsagen. Bislang gibt es also viele
unterschiedliche regionale Entscheidungen – jetzt sind vor allem die
Verbände gefordert eine einheitliche Regelung zu finden

Was aber spricht eigentlich für eine Unterbrechung der Fußball-Saison, und
was dagegen? Wir haben Argumente zum Für und Wider zusammengetragen.


Fürs Weitermachen

  1. Amateurfußball ohne Zuschauer, so hatte Präsident Dr. Hans-Dieter
    Drewitz schon zu Beginn der Pandemie betont, sei ohne Zuschauer nicht
    praktikabel. Nun haben die Städte Mainz, Ludwigshafen und der Landkreis
    Birkenfeld als erste Kommunen im Verbandsgebiet die Öffentlichkeit aus
    Infektionsschutzgründen von den Spielen ausgeschlossen. Deshalb aber den
    Spielbetrieb im gesamten SWFV zu unterbrechen, wäre unverhältnismäßig.
  2. Man muss auch an die Klubs denken, bei denen Publikum erlaubt ist.
    Denen würde ohne Not die Haupteinnahmequelle abgedreht, die sie mitunter
    zur Deckung ihrer laufenden Betriebskosten brauchen.
  3. Zudem gibt es, nach Information von Jürgen Veth, dem für den
    Spielbetrieb zuständigen Vizepräsidenten des SWFV, keinen vom
    Zuschauerausschluss betroffenen Verein, der unter diesen
    außergewöhnlichen Bedingungen nicht spielen wollte.
  4. Und schließlich sollte nicht unberücksichtigt bleiben, dass die
    Vereine in den vergangenen Wochen und Monaten große Energie und Euro in
    die hygienegerechte Umrüstung ihrer Sportstätten investierten. Das wäre
    umsonst gewesen.
  5. Sodann ist es den Klubs, die unter den gegebenen Bedingungen
    weitermachen wollten, schwer bis unmöglich zu vermitteln, warum ihr
    Fachverband etwas unterbindet, was die Politik erlaubt.

Für die Unterbrechung

  1. Amateurfußballspiele lassen sich nicht gänzlich von der
    Öffentlichkeit abschirmen. Dorffußball-Plätze sind nunmal kein Stadion,
    wo sich der Zutritt problemlos kontrollieren lässt. Und es ist den
    Amateurvereinen auch nicht zuzumuten, einen Security-Service zu
    organisieren.
  2. Der Fußball kann nicht mehr garantieren, dass die Vorgaben der
    Politik, nämlich den der Ausschluss der Zuschauer, eingehalten werden.
    Eben das war aber das Pfund, dank dessen die Politik dem Fußball die
    Rückkehr zum Spielbetrieb im Sommer erlaubte.
  3. Die Vereine bürgten gewissermaßen dafür, dass in ihrem Umfeld die
    infektionsrechtlichen Bestimmungen beherzigt werden. Das könnte aber
    dort an die Grenzen des Machbaren stoßen, wo das Publikum vor der Tür
    bleiben muss.
  4. Ins Kalkül ziehen muss man außerdem kommunale Regelungen, die über
    den Ausschluss des Publikums hinausgehen. In der Stadt Mainz ist
    beispielsweise die Nutzung der Kabinen verboten, was für die Spieler
    gesundheitliche Risiken birgt. Der SWFV hat auch gegenüber ihnen eine
    gewisse Fürsorgepflicht, der er mit einer Unterbrechung der Saison
    gerecht würde.
  5. Aber auch sportlich ergeben sich diskussionswürdige Einschränkungen:
    Die Stadt Ludwigshafen erlaubt das Training nur noch in Gruppen von bis
    zu zehn Personen, wettkampfnahe Trainingsformen sind verboten.

Sollte der Spielbetrieb eingestellt werden?

– All die Mühe umsonst? Man sollte weiterspielen.
– Besser ohne Zuschauer, als komplett ohne Fußball.
– Solange die Zahlen steigen, lieber pausieren.
– Wir kommen um den Saisonabbruch nicht herum.
– So macht es eh keinen Sinn mehr.

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