Die Erfolge nicht aufs Spiel setzen

Seminar zur sicheren Rückkehr in den Fußball-Spielbetrieb +++ Sinkende Zahlen machen Hoffnung

Odenwaldkreis. Wie können regionale Fußballvereine nach dem Wegfall vieler Corona-Beschränkungen in Hessen verantwortungsvoll in den Spielbetrieb zurückkehren? Mit dieser Frage haben sich am Montag zahlreiche Vertreter der Kreise Groß-Gerau und Odenwald in einem Online-Seminar beschäftigt.

Gleich zu Beginn des Vortrages mahnte HFV-Referent Ullrich Trumpfheller trotz der stark gesunkenen Zahlen noch einmal eindringlich zur Vorsicht im Umgang mit der Pandemie und vor Leichtsinnigkeit. Das bestehende Hygienekonzept, das die Vereine im vergangenen Herbst entweder selbst erstellt oder vom Hessischen Fußball-Verband übernommen hatten, habe weiterhin Gültigkeit. Dass die Pflicht eines Corona-Tests im Außenbereich nicht mehr bestehe, sei positiv, der HFV spricht aber weiter eine Testempfehlung für Besucher aus.

Intensiv diskutiert wurde auch die Pflicht zur Datenerfassung der Sportplatzbesucher. Der Verband empfiehlt dafür die Nutzung der sogenannten Luca-App für die digitale Erfassung der Besucher. Wer die App nicht auf sein Handy laden möchte oder kein Handy besitzt, hat die Möglichkeit, einen Kontaktdaten-Meldebogen auszufüllen. Trumpfheller verwies dabei auf den Datenschutz. Die Formulare müssen so verwendet und aufbewahrt werden, dass persönliche Daten nicht eingesehen werden können. Wer sich nicht über die Luca-App registrieren, aber auch das Formular nicht ausfüllen wolle, dem kann auch künftig der Zutritt zum Sportgelände verweigert werden. Die Frage, ob alternativ auch die Corona-Warn-App für den Zugang verwendet werden könne, bejahte Trumpfheller, verwies aber darauf, dass die App der Bundesregierung nur anonymisierte Daten übertrage und dies die Nachverfolgung deutlich schwieriger machen würde.

Ein weiterer wichtiger Punkt war am Montagabend die Benennung eines Hygienebeauftragten. Dieser ist für die Einhaltung der Hygieneregeln verantwortlich und zudem Ansprechpartner bei Fragen oder Problemen. Trumpfheller betonte, dass auch der Gastverein mitverantwortlich für die Einhaltung der Vorgaben ist. Es sei daher empfehlenswert, dass bereits einige Tage vor einem Spiel eine Abstimmung zwischen Heim- und Gastverein stattfinde. Dort könne auf lokale Gegebenheiten vor Ort hingewiesen und offene Fragen im Vorfeld beantwortet werden.

Wichtig sei es, aufgrund der erlaubten maximalen Zahl von 200 Besuchern, Warteschlangen zu vermeiden und die Zuschauer großflächig auf dem Sportgelände zu verteilen, um die Abstände einzuhalten. „Die Bilder, die wir derzeit teilweise bei der EM sehen, dienen sicher nicht als gutes Vorbild. Was wir uns nach den harten Monaten mühsam erkämpft haben, sollten wir nicht leichtfertig wieder aufs Spiel setzen, mahnte Trumpfheller.

Sollen vor der Saison Turniere ausgerichtet werden, reiche das erstellte Hygienekonzept beispielsweise nicht aus. Eine gute Idee ist ein dezentral geplantes Turnier wie das des Odenwälder A-Ligisten FC Finkenbachtal, bei dem die Spiele auf mehrere Sportplätze verteilt werden.

Auch die sogenannte „Dritte Halbzeit“ war Thema des Videolehrgangs. Trotz der rückläufigen Zahlen seien Feiern im Sportlerheim weiter schwierig, sagte Trumpfheller und verwies auf die bestehenden Corona-Regeln für die Innengastronomie wie die maximale Personenzahl, die Testpflicht, Lüftungsintervalle und das Verbot von Stehplätzen.

In Hessen startet die Amateursaison voraussichtlich am 14./15. August.

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