Ein Freund der alten Schule

Foto:Herbert Krämer
Spielertrainer Dane Tarhan vom 1. FC Rimhorn stellt seine persönliche Traumelf vor / Der Region eng verbunden

Odenwaldkreis. Mit 27 Jahren hat Dane Tarhan schon einiges in seiner Fußballerkarriere erlebt. Für drei Clubs war der Mittelfeldspieler bislang am Ball, blieb dabei der Region aber immer verbunden. Über die Jugend des TSV Seckmauern ging es parallel in seinem ersten Jahr bei den Aktiven zum SV Lützel-Wiebelsbach, ehe es ihn wieder zurück zu seinem Jugendclub zog. Dort spielte sich Tarhan in die erste Mannschaft, für die er in der Saison 2016/17 unter anderem in der Gruppenliga auflief. Im Sommer 2017 schlug er beim damaligen B-Ligisten 1. FC Rimhorn ein neues Kapitel auf. Dort ist der Spielertrainer inzwischen ein wichtiger Faktor für den sportlichen Höhenflug der Lützelbacher. Nebenbei trainiert Tarhan als Co-Trainer die U16 des unterfränkischen Traditionsclubs Viktoria Aschaffenburg. Welche Spieler und welcher Trainer ihn im Laufe seiner bisherigen Laufbahn besonders geprägt oder beeindruckt haben, verrät er im ersten Teil der Serie „Meine Traumelf“.

TOR

Markus Schäfer (TSV Seckmauern)

Markus war der erste Torhüter, mit dem ich zusammengespielt habe, als ich aus der Jugend kam. Er spielt inzwischen leider nicht mehr, war aber ein Keeper der alten Schule. So ein bisschen im Oliver-Kahn-Style. Ich erinnere mich, dass er mich damals mal heftig geschüttelt hat, als ich bei einer Ecke nicht richtig zum Kopfball gegangen bin. Er hat seine Rolle im Tor so richtig gelebt. Das vermisse ich ein bisschen bei der heutigen Generation.

ABWEHR

Luca Siebenlist (1. FC Rimhorn)

Ein sehr engagierter Spieler auf dem Feld, ist inzwischen schon das vierte Jahr Co-Trainer in Rimhorn. Luca hat immer die richtige Einstellung. Auch durch die Erfolge in den letzten vier Jahren verbindet uns enorm viel. Wir haben dort viel erreicht, sind zusammen zweimal aufgestiegen. Daher muss er auch in meine persönliche Traumelf.

Michael Kurek (1. FC Rimhorn)

Michael ist ein Unikat im Odenwälder Fußball. Er hat immer die richtige Einstellung und das Herz am rechten Fleck. Ich bin ja selber noch relativ jung, aber muss sagen, dass ich mich mit der älteren Garde doch etwas mehr identifizieren kann.

Bastian Kalweit (TSV Seckmauern)

Bastian ist ein Spieler mit hoher Qualität. Er ist einfach ein Top-Innenverteidiger, hat eine gute Spieleröffnung. Auch als Mensch ist er ein ganz feiner Kerl und total unkompliziert.

Robin Breunig (TSV Seckmauern)

Da habe ich lange überlegt, wo ich ihn hinstellen soll, habe mich aber für hinten links entschieden, weil er das auch beim SV Erlenbach damals gespielt hat. Aber Robin kannst du auch als Stürmer aufstellen, dann macht er seine 30 Saisontore – allerdings nur, wenn er nicht gerade wieder verletzt ist. Dann ist das ist eine richtige Maschine. Wenn er vorne spielt, ist er zusammen mit Rico Blecher für mich der beste Stürmer im Odenwald.

MITTELFELD

Martin Krauss (SV Lützel-Wiebelsbach)

Mit ihm habe ich 2013 mit dem SV Lützel-Wiebelsbach den Kreispokal gewonnen, da waren Rafael und Michael Kurek unsere beiden Trainer. Seit dieser Zeit verbindet uns eine enge Freundschaft – auch über den Fußball hinaus.

Simon Friedrich (1. FC Rimhorn)

Simon hat auch immer eine Top-Einstellung, ist in jedem Training da und richtig engagiert. Er kann auf dem Platz aber auch mal ein Drecksack sein. Das braucht man und ist wichtig, wenn man als Mannschaft etwas erreichen will.

Mirco Olt (GSV Breitenbrunn)

Mirco ist technisch überragend, hat ein super Auge – der Wahnsinn. Als ich in Seckmauern noch in der Jugend gespielt habe, hieß es immer: „Mirco Olt Flanke, Manuel Seifert Kopfballtor“. Das war immer so ein geflügelter Satz irgendwie, das Motto für den klassischen Sonntag. Er ist ein echter Zauberfuß und ein toller Vorlagengeber, dem der Ball immer am Fuß geklebt hat.

Christian Remmers (TV Höchst)

Für mich einer der besten Fußballer im Odenwald. Wenn du gegen ihn spielst, hast du nichts zu lachen. Er ist wahnsinnig aggressiv gegen den Ball, technisch gut und hat ein enormes Spielverständnis. Da merkt man, dass er lange höherklassig gespielt hat. Und das macht es nicht einfach gegen ihn.

ANGRIFF

Rico Blecher (TSV Höchst)

Keine Traumelf ohne Rico Blecher – der muss einfach rein. In Rimhorn habe ich immer ein Auswahlspiel organisiert, bei dem er mit dabei war. Einmal gegen die U19 von Darmstadt 98 und die erste Mannschaft von Viktoria Aschaffenburg. Rico hat immer Bierdurst, was ja auch wichtig ist als Odenwaldkicker (lacht). Er weiß einfach, wo das Tor steht, ist zudem ein toller Typ. Unkompliziert, locker, umgänglich. Mit ihm kann man toll quatschen, und er bringt immer seine Leistung. Rico hätte durchaus höherklassig spielen können, wenn er das gewollt hätte.

Rafael Kurek (1. FC Rimhorn)

Rafael ist einer der erfolgreichsten Fußballer im Odenwald und gleichzeitig einer meiner besten Freunde. Seitdem wir Fußball spielen, sind wir auch privat ein Herz und eine Seele. Wir unternehmen viel zusammen, ich habe es immer genossen mit ihm. An Rafael kann man sich hochziehen, er hat außerordentliche Qualität, ist ein richtiger Ballmagnet. Der Ball fällt irgendwie immer vor seinen Fuß.

TRAINER

Mariusz Rutkowski

Unter ihm hatte ich eine schwere Zeit. Sicher auch, weil ich ein Jahr lang verletzt ausgefallen bin. Aber ich habe bei Mariusz das erste Mal angefangen, den Fußball anders zu sehen und taktisch zu denken. Bei vielen Trainern lautet das Motto einfach nur „viel laufen und rennen, dann gewinnst Du schon“. Bei ihm gab es dagegen viele neue Aspekte. Er ist akribisch und hat aufgrund seiner hohen Lizenz und Erfahrung richtig Ahnung vom Fußball. Da konnte ich wahnsinnig viel auch für meine Trainerlaufbahn übernehmen

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