Beste Defensive beschert den Titel in der A-Liga Odenwald

Mannschaftskapitän Martin Schwarz ist ein Schlüsselspieler beim A-Liga-Meister KSV Reichelsheim. (Foto: Joaquim Ferreira)
KSV Reichelsheim hat auf dem Weg zur Meisterschaft in der Fußball-A-Liga auch einige Tiefs zu überstehen, doch fängt sich immer wieder rechtzeitig.

REICHELSHEIM – Nur eine Spielzeit benötigten die Fußballer des KSV Reichelsheim, um den Betriebsunfall „Abstieg aus Kreisoberliga“ zu reparieren: Am letzten Spieltag errangen die Gersprenztaler – wie berichtet – mit einem 5:3-Erfolg gegen Verfolger SG Rothenberg die Meisterschaft in der Odenwälder Kreisliga A und sind nach der Sommerpause einer von zehn Odenwälder Kreisoberligisten.

Zum Saisonstart siegte der KSV Reichelsheim gleich viermal und erzielte dabei 16:0 Tore. Doch schon da strapazierten die Gersprenztaler einiges Glück, denn bei den jeweiligen 1:0-Erfolgen beim TSV Höchst II und SG Sandbach II gewann man nur hauchdünn. Dass die anderen Mannschaften den Reichelsheimern die Punkte nicht auf dem Silbertablett servieren würden, wurde bereits nach fünf Spieltagen deutlich: Ein 2:2 bei der SG Bad König/Zell, ein 1:3 im Sportpark bei der FSV Erbach und wiederum ein 2:2 gegen Inter Erbach ließen Zweifel am Durchmarsch des Absteigers aufkommen. Am zehnten Spieltag setzte es in Rimhorn beim Aufsteiger auch noch eine 0:2-Niederlage.

„Danach haben wir uns mit den Jungs zusammengesetzt und klar gemacht, dass wir in dieser Saison nicht mit aller Gewalt aufsteigen müssen. Und das wir die Spiele in dieser Spielklasse erst einmal über den Kampf annehmen müssen. Wir vom Vorstand und dem Trainergespann wollten ganz bewusst die Spannung herausnehmen, was uns auch gelang, denn danach fand die Mannschaft zu ihrer spielerischen Leichtigkeit zurück und startete eine Serie vom 13 Siegen“, sagt Abteilungsleiter Norbert Leist. In der Tabelle lag der KSV am zehnten Spieltag schon sieben Punkte hinter Spitzenreiter SG Rothenberg.

Es wurde beim KSV nicht nur geredet, auch Umstellungen gab es, welche die Gersprenztaler entscheidend voranbrachten: Ganz wichtig war, dass Lukas Keßler von der Position vor der Abwehr in die Innenverteidigung wechselte. „Er und Steffen Hübner waren da hinten eine Bank.“ Auch die präzise Spieleröffnung war grundlegend für den späteren Erfolg. Auf Keßlers vorhergehenden Posten rückte Timo Bauer, dem Norbert Leist ein überragendes Zweikampfverhalten bescheinigt. Auf den beiden Außenverteidiger-Positionen spielten Joshua Beck und Jonas Jost. In dieser Formation stellte der KSV Reichelsheim die beste Hintermannschaft der Liga, die in 30 Meisterschaftsspielen lediglich 22 Gegentore zuließ. „Das war unsere Grundlage auf dem Weg zum Titel“, so Norbert Leist .
 

Bei Eintritt in die Winterpause hatte der KSV längst die Spitzenposition übernommen. Zu Beginn der restlichen elf Meisterschaftsspiele dominierten die Gersprenztaler die Spielklasse: Vier Spiele und 24:1 Tore unterstrichen die Titelambitionen. Das Mittelfeld um den ehemaligen Hessenligaspieler von Rot-Weiß Darmstadt, Martin Schwarz, war zu dieser Zeit in der A-Liga Odenwald unschlagbar. „Was der Martin Schwarz defensiv wie offensiv da leistete, war überragend. Was er über 90 Minuten rackerte mit seinen 37 Jahren, das brachte uns entscheidend voran“, zeigte sich Reichelsheim Abteilungsleiter vom „vielleicht besten Spieler in der A-Liga“ überzeugt. Osman Aktürk gewann zudem mit seinen 54 Torerfolgen die Torschützenliste der A-Liga.

Aber nicht alles lief wunschgemäß in der zweiten Saisonhälfte: Ein 0:0 beim Verfolger SG Nieder-Kainsbach und eine 0:1-Niederlage gegen FC Rimhorn brachten das Unternehmen Aufstieg nochmals ins Wanken. In den letzten fünf Spielen ließ der KSV aber nichts mehr anbrennen: Fünf Siege brachten die Meisterschaft unter Dach und Fach.

Das Saisonziel war eigentlich, eine neue Mannschaft aufzubauen. Geworden ist daraus die A-Liga-Meisterschaft. Die schreibt der Klub nicht zuletzt seinem Torwart und Trainer Sascha Daab zu, von dessen akribischer Arbeitsweise die KSV-Verantwortlichen absolut überzeugt sind und deswegen bereits Daabs Vertrag verlängerten.

 

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